Es war ein Saal voller Angestellten. Nach und nach nahmen sie Platz und wirkten nicht wirklich begeistert: Stand doch mein Vortrag zwischen dem eben erst genossenen Abendessen und einem vergnüglichen Zusammensein an der Bar! Und somit gab’s für mich die Aufgabe, diese Angestellten davon abzuhalten, laut schnarchend die anderen auch zum Einschlafen zu verleiten.
Das Design hat einen weiten Weg zurückgelegt: Wo zuerst Artefakte, Objekte und Kommunikationsmittel entworfen und gestaltet wurden, folgte das Designen von Produkten, dann das Designen von Software, von Diensten und neuerdings von ganzen Erlebnissen. Als quasi völlige Auflösung ins Immaterielle wendet man sich jetzt dem Design des Denkens zu: Design-Denken ist die ultimative Königsdisziplin im Design und da man ‚im Hirn‘ gestaltet und das Resultat Gedanken sind, kann auch ein ‚handwerklich‘ unbegabter Mensch sich dieser Designdisziplin widmen, vorausgesetzt, sein Gehirn lässt dieses Denken zu…
Die Zukunft ist nicht mehr das, was sie mal war! Als kleines Kind sah ich, wie man erstmals Menschen auf den Mond schoss, alles live im Schwarzweiß-Fernsehen. Auch schoss man auf Menschen, die in Bambushütten weit weg von mir wohnten, und man sah, wie Studenten revoltierten. Damals konnte die Zukunft also nur besser sein als die Gegenwart! Visionen einer besseren Gesellschaft, aber Technologien, die alles besser machen würden, waren ein Garant für eine strahlende Zukunft!
Europa steht am Abgrund, der Euro hat ausgedient: Eine Schreckensbotschaft nach der anderen prasselt auf uns nieder. Was ist los mit Europa? Dieser Versuch, die auch noch so unterschiedlichen Länder dieses Kontinents (zumindest einen großen Teil davon) zusammenzuführen – ist er gescheitert? Sind die Unterschiede letztendlich doch zu groß, passen wir doch nicht zusammen?
Er war wirklich ‚speziell‘, sehr höflich gesagt.
Nein, er war ein regelrechter Choleriker, ein Hysteriker und narzisstisch dazu, getrieben und penetrant, engstirnig und nachtragend. Er ließ nicht locker, war rüde und direkt, konfrontierend, unsensibel und obsessiv darin, dass alles, was er tat und andere für ihn taten, einfach nur perfekt sein musste. Irrsinnig großartig eben.
Wenn man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht, bedeutet das nicht, dass man nichts mehr sieht: Es fehlt einem nur der Fokus auf das, was wesentlich ist. Man kann nicht mehr ’scharf stellen‘ und somit nicht mehr jene Dinge ausblenden, die nicht in den Fokus gehören. Oft geht einem dasselbe so, z. B. wenn man in Geschäften die Auslagen betrachtet oder das Angebot sondiert. Zumeist läuft man dann ohne Etwas wieder aus dem Laden – Overload führt zu Lähmung, ein Zuviel an Information verhindert das Erkennen des Wesentlichen.
Es war wieder soweit: Der Besuch einer großen Fachmesse für Konsumentenelektronik.
Viele Jahre schon pilgere ich- und mit mir viele Kollegen und Ex-Kollegen zu diesem Tempel der Elektronikbranche. Und wie jedes Jahr treffen sich die Branchengrößen und jene, die es gerne werden wollen, um der Welt zu zeigen, was sie im Stande sind zu tun und inwiefern sie dabei besser sind als ihre Konkurrenz.
Wo findet man heute noch einen Warenkatalog? Diese inzwischen fast ausgestorbene Gattung, liegt sie auf dem Küchentisch, im Zeitschriftenkorb oder vielleicht auf dem stillen Örtchen?
Dass man den Menschen in Innovationsprozessen fest integrieren muss, ist heute unumstritten. Letztendlich ist er es ja, um den sich alles dreht: Denn ohne dass ein konsumierender Mensch sich entschließt, sein Geld für etwas auszugeben, wird der wirtschaftliche Kreislauf, langsam aber sicher, zum Stillstand kommen. Es ist also bei einer Innovation ganz entscheidend, nicht eine reine Erfindung (Invention) zu tätigen, sondern etwas zu produzieren, das einen Marktwert erzeugt und Menschen zum Konsumieren anregt.
Nachhaltiges Wirtschaften ist auf lange Sicht immer nützlicher sein als das Gieren nach dem schnellen Ertrag. Richtet man sein Wirtschaften nur auf den Ertrag, kann das auf Kosten der Nachhaltigkeit gehen. Was das bedeutet, sagt Ihnen gerne ein Bauer, der seinen Hof in der x-ten Generation bewirtschaftet.
Die Versuchung ist allerdings sehr groß, nur den größtmöglichen momentanen Ertrag vor Augen zu haben. Letztendlich dreht sich zum Beispiel bei einem Obstbauern doch alles nur um die Früchte der Arbeit – um das Obst. Nur das zählt.