Die Wogen schlagen hoch, die Gemüter kochen über, Freundschaften zerfallen und Familien werden auseinandergerissen. Unsere westliche Welt zerfällt in sich feindlich und polarisierend gegenüberstehende Gemeinschaften, die, alle für sich, beanspruchen, die richtige zu sein. Und alle, die sich keiner Gemeinschaft zuordnen, geraten zunehmend in Erklärungsnot. So wurde ich schon mehrfach darauf angesprochen, ob ich denn ein Leugner wäre, weil ich mich nicht der Gemeinschaft verschreibe und deren Mitteilungen (auch Narrative genannt) auf den „sozialen“ Medien streue. Denn wer die Narrative der Gemeinschaft nicht teilt, der leugnet sie! Jede Person, die nicht Teil einer Gemeinschaft ist, wird so automatisch zum Leugner, Gefährder, Schwurbler, Faschisten, Kommunisten oder Woken. Daher reicht es auch nicht, den Ball flachzuhalten: Denn eine Nichtzusage ist wie eine Absage an die Gemeinschaft.
Es war gut gemeint, leider erzielte die Maßnahme nicht die Wirkung, die man sich gewünscht hatte. Viel Mühe und Aufwand steckte man in die Neu-Entwicklung des Produkts: Am Tatendrang konnte es nicht gelegen haben! Aber die Kunden blieben unbeeindruckt und kauften nicht. Dabei hatte der CEO sich selbst eingebracht und aktiv mitgemacht, ist zu den Händlern gereist und hat an den Design-Workshops teilgenommen, sogar mitgestaltet. Auch die CMO war involviert und immer dabei. Warum nur funktioniert es nicht, wo doch alle so viel gemacht haben?
Was war der Gegenstand Ihrer Diplom- oder Bachelorarbeit? Vermutlich haben Sie sich sehr damit beschäftigt und viele Stunden damit verbracht, diese zu einem guten Ende zu bringen. Später, nach dem Berufseintritt, verblasste die Erinnerung an die harte Arbeit. Im Job können die Wenigsten direkt mit dieser geleisteten Arbeit etwas anfangen: Es war ein Meilenstein, eine Bestätigung, dass man fähig ist, eine Rolle in der Wirtschaft oder Gesellschaft zu übernehmen.
Nicht jedes Problem ist wie das andere. Es gibt welche, die sich zu verändern scheinen, sobald man sie angeht. Als ob sie ahnen, dass man ihnen auf den Leib rücken will, springen sie vorzeitig aus dem Fangnetz und schwimmen davon. Dann aber kehren sie umgehend wieder zurück und schlagen erneut zu. Daher nennt man diese wohl auch ‚verflixte Probleme‘. Was man auch versucht, verflixte Probleme verweigern die direkte Lösung – viel schlimmer noch: Sie werden gefühlt immer ‚verflixter‘, je mehr man sich mit ihnen beschäftigt.
Es ist brandgefährlich, ich mache mir große Sorgen. Man kann, finde ich, so nicht weitermachen. Wir müssen innehalten. Wir stehen an einem Scheideweg. Wir können abbiegen in eine Welt, in der wir scheinbar sicher sind, oder in eine, in der wir scheinbar frei sind. Ganz sicher oder frei können wir zwar nie sein, aber es ist für uns wichtig zu klären, was die Oberhand hat, was uns leitet, wohin wir uns leiten lassen wollen. Denn, abhängig vom Weg, den wir einschlagen, setzen wir unsere Prioritäten, bestimmen wir die Grundregeln unserer Gesellschaft, bestimmen wir, was führend ist und wie geführt wird. Ich befürchte, wir sind dabei falsch abzubiegen. In den Weg der Sicherheit.
Peter Müller wollte nicht, doch er musste. Nach über 30 Jahren Dienst in der Feuerwache in Hintertupf wurde er, auf Anordnung der Bezirksleitung, vorzeitig in den Ruhestand geschickt. Es gab handfeste Gründe für diese Entscheidung: Die Kosten der kleinen Feuerwache waren ansehnlich und der Nutzen der Wache war fragwürdig – in über 25 Jahren war es nicht mehr zu einem größeren Einsatz gekommen, einen Brand hatte es ebenso nicht mehr gegeben. Vier Monate nach Müllers Pensionierung vernichtete ein Feuer die Heide rundum Hintertupf und nahm gleich die zwei größten Höfe mit in seiner Feuersbrunst.
Das Wort „Design“ lässt verzweifeln, zumindest jene, die sich von Berufs wegen und vor allem im deutschsprachigen Raum damit beschäftigen. Gefragt, was der Begriff nun bedeutet, folgt meist die Übersetzung ‚Gestalten‘. Design ist Gestaltung, also ist die Arbeit des Designers das Gestalten. Das jedoch greift zu kurz, Design ist weit mehr.
Als die revoltierenden Bürger von Paris die Einführung von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit forderten, hatten sie eine andere Gesellschaftsform vor Augen: Weg mit dem Establishment, dem Ancien Régime, das sich schmarotzend der Arbeitskraft der gemeinen Bevölkerung bediente, hin zu einer menschlichen und gerechteren Form des Zusammenlebens! Es sollte mehr sein, als bloß ein Re-Design des alten feudalen Systems: jetzt sollten alle in den Genuss kommen dürfen!
Wussten Sie mit 17 auch noch nicht, was Sie werden sollen? Nun, ich auch nicht und gute dreißig Jahre nach mir, meine Tochter auch nicht. Eigentlich kein Wunder, denn wer will schon mit 17 etwas werden, weil andere das wollen!
Es ist ein wahres Wettrennen entstanden, wer die Welt in der einfachsten, aber gleichzeitig umfassenden Art zu beschreiben vermag. Da unsere Aufmerksamkeitsspanne, dank Internet und Millionen von Postings pro Minute, sich nurmehr auf einige Page-Impressions pro Tag beschränkt, ist all das, was prägnant und einfach heraussticht, bevorzugt. Längere und ausschweifende Texte brauchen Zeit, die kaum noch jemand zu haben scheint. mehr…