effektivität steigern

Newton lieferte die richtige Formel für die Effektivität des Agrar- und des industriellen Zeitalters:

Arbeit = Kraft x Weg

Je mehr Kraft ich aufbringe, desto effektiver bin ich, je länger ich den Weg mache, desto effektiver (obwohl das nur dem Physiker wirklich einleuchtet). All dies mündet in die Leistung, die ein jeder erbringen kann: Leistung = Arbeit pro Zeit.

Da, wo man anfänglich das Ziel hatte, die Arbeit so gering wie möglich zu halten (wer will schon grundlos mehr arbeiten?) und sich auf die Selbstversorgung fokussierte, wurde die Arbeit letztendlich zum Produkt einer Gesellschaft. Je mehr Arbeit verrichtet wurde, desto besser ging es der Gesellschaft. Der Effekt der Arbeit: Leistung, Macht und Wohlstand. Vor allem die, die über genügend Kraft verfügten oder schneller waren, zogen den anderen davon. Sie waren leistungsfähiger, effektiver und daher mächtiger.

Kraft ist das Mittel, das sich am besten aufstocken lässt, wenn man Leistung steigern will und den Effekt zu erhöhen. Wer will schon den Weg verlängern, denn das kostet Zeit. Was im Agrarzeitalter Menschen und Tiere waren und die Macht, darüber zu verfügen (hier kommt langsam das Geld ins Spiel!), so richtete man sich im industriellen Zeitalter auf die Erhöhung der Kraft durch Maschinen- Maschinen machen effektiv, sie verkürzen die Zeit!

Nachdem man die Produktivität der Mittel (Menschen, Kraft, Maschinen) perfektioniert hatte, fokussierte man sich auf den Weg, den man immer schneller zurücklegen wollte. Effizienz ist hier die Maxime und diese gilt auch noch heute.
Bei Erschöpfung der Mittel war es die Effizienz, auf die sich alle Wirtschaftstreibenden und die Gesellschaft im Allgemeinen ausrichteten.
Die Formel der Marktwirtschaft lautet daher auch:

Effektivität = Mittel x Effizienz.

Bis auf den heutigen Tag setzen Manager dabei auf das, was sie am besten steigern können, die Effizienz.
Inzwischen sind Prozesse, Systeme, Technologien und Distanzen, eben alles, was man mit Effizienz steigern kann, an ihre Grenzen gestoßen. Eine Steigerung der Effektivität ist kaum noch zu beobachten.

Und noch etwas ist passiert: Wir sind dem industriellen Zeitalter entwachsen und im Wissenszeitalter angekommen. Nicht nur industrielle Kompetenz ist ausschlaggebend, sondern die intellektuelle Kompetenz entscheidet über den Effekt. Das Mittel ist jetzt das Wissen, das man nutzen kann.
Daher kann die Formel für die Wissensgesellschaft auch nur so lauten:

Effektivität = Mittel x Schläue

Einen Vorteil verschafft sich heute, wer mehr weiß und schlauer (effektiver) ist als andere.
Die Dot-com-Boomer und Banker machten es dabei ihren Managervorfahren in gleicher Manier nach- sie steigerten die Schläue (Effizienz)!
Denn, um das Mittel des Wissens für eine Produktivitätssteigerung zu nutzen, bedarf es wiederum Anstrengungen und Kraft; da ist es doch einfacher, an der Effizienz-Schraube zu drehen- oder schlauer zu sein! Dass man vor lauter Shareholder-Value und Management-Boni für die besonders Schlaue, den Effekt auf dem Rücken anderer erkaufte, war doch prima: Ging es so etwa schon immer?! The biggest bang for the buck!

Allerdings sind die modernen Wirtschaftler, wie auch ihre industriellen Vorfahren, am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen- denn schlau sind derweil alle. Internet lässt Grüßen!

Da bleibt zur Steigerung der Effektivität nur noch die Besinnung auf die Kraft, die in jedem Unternehmen ruht, die Besinnung auf die Menschen mit ihrem Wissen und ihrem Intellekt, die Menschen, die für das Unternehmen arbeiten und die Menschen, für die das Unternehmen arbeitet, die Kunden.
Dahin muss die Blickrichtung zielen.

Sieht man die Menschen aus einer überhöhten Sicht (ohne hier gleich eine anthroposophische Betrachtung in die Überlegung einzubeziehen) und nicht nur als beliebig erweiterbares Potenzial und agiert entsprechend mit ihnen und für sie, steigert man auch die Effektivität.
Um dieses Ziel zu erreichen, kann empathisches Designdenken eine Stütze sein.

Wenn Unternehmen Designdenken in allen Bereichen fest integrieren und sich selbst auf die Menschen ausrichten, für die sie da sind, nämlich die Mitarbeiter und die Kunden, dann können sie den größtmöglichen Effekt erzielen: verantwortliches, nachhaltiges und profitables Wachstum!
Die Formel der designdenkenden Wirtschaft heißt daher auch:

Effektivität = Mittel x Fokus.

Und – haben Sie den richtigen Fokus?

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