Designmanagement habe ich von der Pike auf bei Philips gelernt: Nach einigen Jahren intensiver Gestaltungsarbeit an medizinischen Systemen, Lichtarmaturen und Unterhaltungselektronik habe ich mich zusehends Managementaufgaben gewidmet. Mir war sofort klar, dass die Qualität des Designs immer nur so gut sein kann, wie die Qualität der zugrunde liegenden Wertschöpfungskette und der Organisation – rubbish in is rubbish out! Seither galt es für mich, die Rahmenbedingungen von Design zu stärken, damit die Stärke von Design sich überhaupt entfalten kann!

In meiner letzten Tätigkeit bei Philips, als Verantwortlicher für die Designarbeit der Zubehörelektronik, gelang es mir, als Mitglied der Geschäftsführung, Design als strategisches Mittel zu etablieren. Somit war es nicht nur die Arbeit von Designern, sondern die bewusste Entscheidung der Geschäftsführung für einen eindeutigen und konsistenten Auftritt am Markt. Alle im Vorstand waren für das Design mitverantwortlich und mit dieser kollektiven Verantwortung kam der geschäftliche Erfolg. Leider fand diese Phase ein zu frühes Ende: Dank Personalwechsel und auch meinem Weggang verließ diese Strategie das Haus und das Business wurde eingestellt. Damit Design eine Unternehmenshaltung wird und bleibt, braucht es weit mehr als fähige Designer: Es braucht die Akzeptanz und Mitarbeit der ganzen Organisation – und man muss am Ball bleiben.

Nach einem kurzen Ausflug zur Deutschen Telekom, wo ich wiederum versuchte, die Rahmenbedingungen für qualitatives Design zu schaffen, habe ich den Schritt in die Selbstständigkeit gewählt. Nicht, weil meine Bemühung bei Telekom nur wenig Widerhall fand, sondern vor allem, weil ich meine Erfahrung auch an junge, aufstrebende Designer und Manager weitergeben möchte. Zudem kann ich jetzt jene Unternehmen beraten, die erkennen, dass gutes Design gutes Management braucht und dass ihr Management daher ein entsprechend passendes Design benötigt. Das richtige Management zu designen ist wichtiger, als das richtige Design zu managen!

So erfüllte ich einen lang gehegten Wunsch, vertieft in die Lehre einzusteigen: Von August 2011 bis März 2019 leitete ich den Studiengang Design Management in Luzern, Schweiz, wo ich jene Professionals ausbildete, die eine Brücke zwischen Design und Management schlagen können. 

Danach habe ich mich in die Höhe des Löwen gewagt und den Wechsel in das Department Wirtschaft vollzogen, wo ich auch den Betriebswirten und Marketern vermittle, wie sie Design besser führen können. So leite ich dort das CAS Design Management.

Die Forschungsarbeit am Themenfeld Design & Management verschafft mir neue, vertiefte Erkenntnisse, die ich in meiner Beratung weitergebe. Dies hat auch dazu geführt, dass ich die Firma Customer Metrics AG zusammen mit anderen gegründet habe. Customer Metrics entwickelt Methoden, welche die Fähigkeit von Unternehmen ausweisen, sodass sie verbessert werden können.

Der Praxis bleibe ich als Berater weiterhin erhalten, aber auch in konkreten Designprojekten, die ich als Verwaltungsrat der Agentur Vetica begleite.

Meine Erfahrungen aus dem Arbeiten an der Schnittstelle zwischen Design und Management habe ich über viele Jahre in Essays und Vorträgen gesammelt. Viele Texte können Sie auf meinem Blog nachlesen: Sie werden merken, dass die Arbeit lehrreich für mich war! Vielleicht sind sie daher auch eine Anregung für Sie?